Nachhaltig und effizient – Fernwärme befindet sich auf dem Vormarsch und hilft, die Klimaziele zu erreichen. Der prognostizierte Ausbau nützt der Industrie gleichermaßen wie der Umwelt.
In Österreich erstrecken sich die Fernwärmenetze derzeit über insgesamt 5.600 Kilometer. Bis zum Jahr 2030 sollen sie laut Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen (FGW) sogar auf 6.500 Kilometer anwachsen – das entspricht in etwa der Länge des Erdradius. Aktuell nutzen 28,3 % aller Wohnungen in Österreich Fernwärme – Tendenz steigend.
Um die Emissionsziele der EU zu erreichen, müssen Ölheizungen stillgelegt werden. Fernwärme aus Biomasse oder industrieller Abwärme ist eine wichtige Alternative – und ein wichtiger Wachstumsmarkt: Dank des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) entstehen in den kommenden Jahren über 150 neue Projekte. Durch den geplanten Rückbau fossiler Heizsysteme steigen die Nachfrage und der Bedarf an hochwertigen Rohrleitungen, Wärmetauschern und Armaturen für die Fernwärmeinfrastruktur.
Durch neue Regeln für Investitionen in die Energiewende gibt es für diese Projekte nun grünes Licht. Gleichzeitig ist das auch der Startschuss für eine verstärkte - Dekarbonisierung der Fernwärme in Österreich bis 2040. Diese Projekte haben auch einen gesteigerten Bedarf an Rohrleitungskomponenten zur Folge. Durch den Ausbau der Fernwärme werden immer mehr Kunden an das Fernwärmenetz angeschlossen. Dieses Netz verbindet die Verbraucher mit den Erzeugern – den Kraftwerken, wo mit der Stromerzeugung gleichzeitig auch Wärme produziert wird (Kraft-Wärme-Kopplung). Als besonders nachhaltige Wärmeproduktion kann aber die thermische Mühlverwertung in den Mühlverbrennungsanlagen und die Abwärmenutzung von Industrie- und Kläranlagen mittels Großwärmepumpen, bezeichnet werden.
An der Übergabestation wird die Wärmeenergie an die Verbraucher:innen abgegeben.
Fernwärme spielt eine zentrale Rolle in der österreichischen Energieversorgung und hat sich in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich entwickelt. Mit einer Netzlänge von aktuell rund 6.100 Kilometern versorgt sie 28,3 % aller Wohnungen, wobei in Ballungszentren der Anteil noch höher liegt – bei Gebäuden mit mehr als 20 Wohnungen nutzen sogar 59 % diese effiziente Heiztechnologie.
Der Beitrag der Fernwärme zum Endenergieverbrauch liegt bei 6,6 %, ein Wert, der im Wärmemarkt allein durch ihre hohe Effizienz und Umweltfreundlichkeit hervorsticht. Durch den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien wie Biomasse, Abwärme und Geothermie erreicht die Fernwärme in Österreich bereits heute einen Anteil von 50 % aus CO₂-neutralen Quellen.
Diese Entwicklung macht Fernwärme nicht nur zu einer klimafreundlichen, sondern auch zu einer wirtschaftlich attraktiven Option, da sie lokale Ressourcen nutzt und Arbeitsplätze schafft.
Hier können Sie den kompletten Bericht des FGW 2024 herunterladen.
Um Wärmeverluste möglichst gering zu halten, werden Rohre sorgfältig isoliert, bevor man sie in der Erde vergräbt oder in Kollektorgängen verlegt. Zwischen 90 Grad und 160 Grad Celsius heiß fließt das Wasser durch die Leitungen – die hohen Temperaturen erlauben es, möglichst viel Energie zu transportieren. Zusätzlich stehen die Rohre unter hohem Druck: „Da die geodätischen Höhen im Versorgungsgebiet überwunden werden müssen, sind entsprechende Drücke des Mediums erforderlich. Das alles bedeutet eine große Beanspruchung für das Material. Nicht nur die Rohre, sondern auch die Armaturen und Dichtungen müssen sehr robust sein, um den physikalischen Kräften, die auf sie einwirken, entgegenzuhalten“, sagt Gerhard Praxmarer, Verkaufsleiter bei KLINGER Gebetsroither.
Fernwärme ist immer im Fluss: Im Vorlauf transportiert das Wasser die Energie vom Erzeuger zum Abnehmer, das abgekühlte Wasser fließt dann im Rücklauf wieder zur Wärmequelle zurück. „Dieser Kreislauf kann sich oft über Kilometer weit erstrecken und muss so beständig ausgelegt sein, dass es zu keinen Versorgungsunterbrechungen kommt“, sagt Praxmarer. Für die Verbraucher:in am Ende des Vorlaufs ist es vor allem wichtig, dass Wärme verlässlich geliefert wird. Anders als bei Heizöl schwankt der Preis von Fernwärme kaum. Sie zählt in diesem Zusammenhang zu den verlässlichsten Arten des Heizens – und zu den umweltfreundlichsten sowieso: Bereits 50 Prozent der Energie in Österreichs Fernwärmenetzen stammen aus erneuerbaren Quellen. In Zukunft sollen es noch mehr werden.
Hier spielen Hochleistungs-Armaturen eine Schlüsselrolle. Absperrschieber, Kolbenschieberventile, Dichtungen und Kompensatoren sorgen für druckbeständige Leitungen, die den hohen Temperaturen standhalten - da kein Fernwärmenetz ohne diese Komponenten auskommen kann.
Bis zum Jahr 2030 wird in Österreich mit einem Ausbau des Fernwärmenetzes auf rund 6.500 Kilometer gerechnet. Diese Entwicklung basiert auf mehreren Faktoren, die Fernwärme zu einer zentralen Säule der zukünftigen Energieversorgung machen.
Ein wesentlicher Vorteil von Fernwärme ist ihre hohe Flexibilität bei der Wärmebereitstellung. Unterschiedlichste Energiequellen können eingesetzt werden – darunter Solarthermie, Abwärme aus Müllverbrennungsanlagen, industrielle Abwärme sowie erneuerbare Energieträger wie Biomasse oder biogene Gase. Bereits heute stammt nahezu die Hälfte der in Österreich eingesetzten Energie aus erneuerbaren Quellen.
Ein weiterer Treiber ist die österreichische Dekarbonisierungsstrategie, die eine vollständige Umstellung auf klimaneutrale Technologien bis 2040 vorsieht. Für die Fernwärme bedeutet das einen konsequenten Ausbau emissionsfreier und regional verfügbarer Energiequellen. In urbanen Ballungsräumen kommt insbesondere der Nutzung von Abwärme sowie der Geothermie eine zunehmende Bedeutung zu. Auch die Verfügbarkeit fester Biomasse aus der Region spielt eine zentrale Rolle bei der Substitution fossiler Brennstoffe wie Öl und Gas.
Diese Entwicklungen stärken nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern fördern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Österreich – durch stabile, nachhaltige und unabhängige Energieversorgungssysteme.
Der Ausbau von Fernwärme bedeutet eine Abkehr vom Rohstoffimport, die Abhängigkeit von Öl- und Erdgaslieferländern wird damit verringert. Im Gegenzug profitieren lokale Rohstoffproduzenten, regionale Wärmenetze und die heimische Industrie – Arbeitsplätze und Wertschöpfung bleiben im Land. Der volkswirtschaftliche Nutzen von Fernwärme ist dank der effizienten Erzeugung und Verteilung der Energie enorm, weil weniger Rohstoffe eingesetzt werden müssen. Dazu kommt, dass Fernwärmeversorger technische Weiterentwicklungen nutzen können, ohne dabei Umbauten bei den Wärmeabnehmern vornehmen zu müssen. Und schlussendlich profitiert das Klima: Allein in Wien spart die Fernwärme jedes Jahr 1,5 Millionen Tonnen CO2 ein – so viel, wie alle Privat-PKW in der Stadt in die Luft blasen.
Bis zum Jahr 2050 wird ein signifikanter Ausbau der Fernwärmeversorgung erwartet – mit einem prognostizierten Zuwachs von rund 50 Prozent bei den Fernwärmeanschlüssen. Trotz dieses starken Wachstums wird der gesamte Wärmebedarf voraussichtlich nur moderat steigen. Hintergrund ist die zunehmende Errichtung von Neubauten im Niedrig- bzw. Nullenergiestandard sowie die fortschreitende thermische Sanierung des Gebäudebestands. Parallel dazu verbessern sich die Effizienzwerte der Fernwärmesysteme kontinuierlich.
In Summe wird daher ein Anstieg des Energieverbrauchs von derzeit rund 20 auf etwa 27 Terawattstunden bis zum Jahr 2050 erwartet. Diese zusätzliche Nachfrage gilt als technisch und infrastrukturell gut bewältigbar – vor allem durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Wärmequellen und die kontinuierliche Optimierung der Versorgungsnetze.
Fernwärme genießt ein sehr positives Image, insbesondere in Bezug auf Komfort, Sauberkeit und Umweltfreundlichkeit. Als wartungsfreies System mit hoher Versorgungssicherheit wird sie von vielen Nutzer:innen geschätzt.
Herausforderungen bestehen jedoch weiterhin in der Preiswahrnehmung. Viele Verbraucher:innen vergleichen die Fernwärmepreise direkt mit reinen Energiepreisen von Holz, Gas oder Strom – ohne dabei die integrierten Leistungen zu berücksichtigen. Fernwärme ist ein All-inclusive-Produkt: Wartung, Betriebssicherheit und die zuverlässige Wärmebereitstellung sind bereits im Preis enthalten.
Daher besteht weiterhin Informationsbedarf. Eine transparente und verständliche Kommunikation über die tatsächlichen Vorteile und den umfassenden Leistungsumfang der Fernwärme ist entscheidend, um bestehende Vorurteile abzubauen und das Vertrauen weiter zu stärken.
Egal, ob Geothermie, Müllverbrennung oder Kraft-Wärme-Kopplungen und Kläranlagen: die Technik von KLINGER steckt an entscheidenden Stellen in den Erzeugungsanlagen, die für die Gewinnung der Wärme unerlässlich sind. KLINGER liefert dafür eine umfassende Reihe von Produkten. Die Armaturen und Dichtungen von KLINGER sind essenziell für die Zuverlässigkeit und Energieeffizienz der Wärmeerzeugung.
Bild: KLINGER Kugelhahn Monoball KHO – flanged
Geeignete Produkte:
Rohrleitungen, Schachtbauwerke und Pumpenstationen: Die Bestandteile eines Fernwärmenetzes sind hoch technisiert und benötigen verlässliche Bauteile, um die Versorgung zu gewährleisten. KLINGER steuert in diesem Bereich neben Kugelhähnen und Kolbenschieberventilen auch Dichtungen, elektrische Antriebe und Absperrklappen bei.
Bild: KLINGER TopChem2000 Dichtung
Geeignete Produkte:
Der Übergang vom primären Wärmekreislauf, der mit der Wärmequelle verbunden ist, ins sekundäre Netz des Abnehmers, ist der letzte Baustein im Fernwärmenetz. An der Übergabestation erfolgt die Wärmeübertragung in den Sekundärkreislauf. Hier ist eine zuverlässige Armaturensteuerung essenziell, um eine effiziente Wärmeverteilung sicherzustellen. Kugelhähne, Kolbenschieberventile etc., kommen ebenfalls von KLINGER.
Bild: KLINGER Fernwärmestation Combistar FWF40
Geeignete Produkte:
Die steigende Nachfrage nach Fernwärme führt zu einem enormen Bedarf an Hochleistungsarmaturen, Dichtsystemen und Drucksicherungstechnologien. KLINGER Gebetsroither bietet die passenden Komponenten für Fernwärmeanlagen, um einen sicheren, effizienten und nachhaltigen Betrieb zu gewährleisten.
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